Ambulante Ergotherapie

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.

Besonders bei Kindern und Jugendlichen kann die Ergotherapie helfen, wenn es Defizite in den Bereichen der Wahrnehmung, der Koordination, der Motorik, der Konzentration/Aufmerksamkeit sowie im Sozialverhalten gibt. Ergotherapie hilft, wenn sich die Auffälligkeiten in dem Kindergarten, der Schule, der Familie oder im Freizeitbereich zeigen.

Ergotherapie

Wie bekomme ich ambulante Ergotherapie?

Der:die behandelnde Hausarzt:ärztin oder Facharzt:ärztin des Patient:innen stellt eine ärztliche Diagnose. Die Erkrankung wird einer von 16 Diagnosegruppen zugeordnet. Jede Gruppe hat eine vorgeschriebene Gesamtverordnungsmenge. Auf der Verordnung muss die Art der Behandlung erfasst sein (z.B. psychisch-funktionell/sensomotorisch-perzeptive Behandlung oder motorisch-funktionell). Ihr behandelnde:r Arzt:Ärztin stellt entsprechend den Heilmittelrichtlinien (bei gesetzlich versicherten Patient:innen) eine Erstverordnung und bei Bedarf Folgeverordnungen aus. Pro Rezept können im Regelfall maximal zehn Behandlungseinheiten verordnet werden. Es sind aber auch langfristige Verordnungen außerhalb des Regelfalles möglich.
Bei Privatpatient:innen muss sich der:die Arzt:Ärztin nicht an die Heilmittelrichtlinie halten.
Bei Kindern kann neben dem:r (Kinder-)Arzt:Ärztin auch die Frühförderstelle oder ein Sozialpädiatrisches Zentrum ein Rezept ausstellen.

Wieviel kostet ambulante Ergotherapie?

Gesetzlich versicherte Patient:innen sind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres von der Zuzahlung befreit. Das Gleiche gilt für Patient:innen, die von ihrer Krankenkasse eine Zuzahlungsbefreiung ausgestellt bekommen haben.
Ab dem 18. Lebensjahr entsteht eine Zuzahlung von 10 € für jede Verordnung und 10% der gesamten Rezeptkosten.
Wenn Sie privat versichert sind, benötigen Sie auch eine ärztliche Verordnung. Die Kosten werden in der Regel von den Privatkassen übernommen.

Wie lange dauert eine ambulante ergotherapeutische Behandlung?

Die Dauer richtet sich nach der Maßnahme, die Ihr:e Arzt:Ärztin nach dem Katalog der Heilmittelrichtlinien verordnet hat. Diese:r wählt meistens zwischen den folgenden Maßnahmen aus:

- motorisch-funktionelle Behandlung: 30 min.
- Hirnleistungstraining: 30 min.
- sensomotorisch - perzeptive Behandlung: 45 min.
- psychisch-funktionelle Behandlung: 60 min

Wann muss diese Verordnung begonnen werden?

Nach dem Ausstellungsdatum innerhalb von 14 Tagen. Zwischen den Behandlungseinheiten sollten nicht mehr als 14 Tage liegen. Das gilt allerdings nicht für Privatpatient:innen.

Wo bekomme ich ambulante Ergotherapie?

Wie kann ich die Qualität der Behandlung beurteilen?

Wir legen höchsten Wert auf Qualität. Die Implementierung besteht aus einem QM-System, regelmäßige Teambesprechungen, Standards, Assessments und Fortbildungen.

Was muss ich bei der Behandlung beachten?

In der ersten Behandlung wird eine umfassende Funktionsanalyse durchgeführt. Dabei werden internationale Assessments einen aktuellen Stand der Defizite erfassen. Das ist besonders wichtig, um die Therapieerfolge messbar zu machen. Es werden gemeinsame Ziele und Teilziele festgelegt und ein Therapieplan erstellt. Die Einbeziehung der Angehörigen sowie ein Trainingsprogramm für zu Hause werden besprochen. Alle Fragen zur Behandlung werden umfassend und nachvollziehbar erläutert. Bitte bringen Sie ein großes Handtuch mit.